auf unserem lebenshof wohnen 5 minischweine. ******************************************************************************************
joshi
dezember 2013: ich durchsuche die kleinanzeigen im internet. dort werden jeden tag etliche tiere verschenkt. ich lese: minischwein zu verschenken. ein kleines ferkel wird dort abgegeben und als stubenrein und prima für die wohnung angepriesen. ich schreibe sofort, dass ich das tier gerne nehmen würde und ihm ein gutes zuhause bieten könne. natürlich will ich das tier nicht behalten, mir fällt sofort eine bekannte ein, die schon mehrere schweine hält. mein plan ist es, das tier dort wegzuholen und in gute hände weiter zu vermitteln.
der emailkontakt ist kurz. ich kann kommen und das schwein anschauen. ich fahre also hin. in einer kleinen mietwohnung hält ein mann zwei minischweine. als ich komme, sind die tiere gerade auf dem balkon. sie sind vier monate alt. joshi ist das schwein von seinem kumpel, und der hat gemerkt, dass er sich gar nicht um das tier kümmern kann. ich kann den kleinen sofort mitnehmen. alle versuche, auch die schwester zu bekommen, scheitern leider. er will sie nicht hergeben. Mit dem quieckenden joshi auf dem arm laufe ich zum auto und packe ihn in den kofferraum. als dank legt er erstmal einen grossen stinkenden haufen dort hinein. während der fahrt liegt joshi ganz entspannt und döst. zu hause angekommen lassen wir ihn sofort nach hinten in den garten. und joshi, ganz schwein, fängt sofort an zu wühlen. das wird ihm wohl sehr gefehlt haben. die ersten stunden bei uns verbringt er damit, die leckeren eicheln zu verspeisen. abends müssen wir ihn in den stall sperren, was allerdings nicht so leicht ist. wir lernen, dass ein kleines schweinchen sehr schnell sein kann. irgendwann haben wir ihn dann mit futter und wasser in seinem stall untergebracht. die wände hängen wir noch mit wolldecken zu, damit er nicht friert. In den nächsten tagen genießt joshi seine neues leben in vollen zügen. es ist nur etwas schwierig, ihn abends wieder in den stall zu locken, aber mit der vollen futterschüssel klappt es dann. ganz schnell hat joshi dann auch verstanden, dass er abends in den stall muss und morgens wieder im garten laufen darf. in den ersten tagen ist er sehr scheu und lässt sich nicht anfassen, aber mit viel geduld und leckereien ändert sich das bald, und joshi liebt es, von uns gestreichelt zu werden. mittlerweile schmeisst er sich schon auf die seite und wartet darauf, dass wir seinen dicken bauch kraulen.
ich fahre mit joshi zu dr. thormann nach bönen zur kastration. nach einer stunde ist alles gut überstanden und wir fahren nach hause. nun ist joshi kein eber mehr, sondern ein borg, so heissen kastrierte schweine. nach einigen wochen ist klar, dass wir dieses süße wesen auch gar nicht mehr hergeben können. er ist uns so „ins herz gewachsen“ sagt mein 6jähriger sohn. also begeben wir uns auf die suche nach einer partnerin für unseren joshi.
Hilde und Pauline
auf der suche nach gesellschaft für joshi fand ich im internet hilde und pauline, die abzugeben waren. beim telefonat mit der jetzigen besitzerin erfuhr ich, dass beide tiere vom veterinäramt beschlagnahmt wurden. die zwei sind geschwister, wurden aber dann getrennt von ihrem züchter verkauft. die eine wurde in einer wohnung in der 3. etage gehalten, die andere im vorgarten. die frau erzählte mir dann, dass sie die zwei nur vorübergehend aufgenommen hätte, um sie dann in gute hände weiterzuvermitteln. ich habe zugesagt, die beiden zu übernehmen. wir trafen uns auf halber strecke in wenden. die zwei süßen haben wir dann in meinen hänger getragen. zu hause angekommen haben wir überlegt, wie wir sie in ihr gehege bekommen. pauline haben wir mit futter rübergelockt. dann wollten wir das mit hilde genauso machen, aber klein-hilde hatte andere pläne. über eine stunde sind wir zu dritt hinter ihr hergerannt, um sie wieder einzufangen. dieses kleine freche schweinchen war einfach zu schnell für uns. da die zwei, vor allem hilde, so klein waren, mussten wir erst mal den zaun im schweinegehege verstärken. die zwei haben in nur wenigen tagen ihr komplettes gehege umgegraben. nach ein paar tagen wurden sie auch langsam zutraulicher. heute genießen sie die streicheleinheiten von uns.
minischwein lotta
nachdem nun joshi bei uns lebte, ging mir seine schwester lotta nicht mehr aus dem kopf. während joshi im garten rumflitzte und wühlte, saß lotta in der wohnung. joshi hatte mittlerweile in ziegenböckchen anton einen guten freund gefunden. lotta war allein. irgendwann bekam ich doch die ersehnte mail mit der frage, ob ich auch lotta nehmen würde. der kontakt über das internet war etwas schwierig, und als ich endlich die telefonnummer von lottas besitzer bekam, sagte er mir, dass er lotta auf einen bauernhof abgegeben hätte. nun konnte ich nur hoffen, dass sie es dort gut hatte.
Nach einigen wochen meldete sich dann die bekannte von lottas besitzer und fragte, ob sie joshi besuchen könnten. dabei erfuhr ich, dass lotta schon nach kurzer zeit von dem bauernhof zurückgebracht worden war und nun wieder in der wohnung lebte. die nachbarin versorgte nun oft lotta, wenn ihr besitzer arbeiten war. als sie joshi dann bei mir besuchten, habe ich wieder gefragt, ob sie mir nicht endlich auch lotta überlassen wollten. einzelhaltung von schweinen ist außerdem verboten, und das leben in einer wohnung für ein minischwein absolut nicht artgerecht. die beiden zögerten und sagten, dass sie sich das überlegen wollten. dann zwei tage später endlich die ersehnte nachricht, ich darf lotta abholen. joshi ist zuerst ziemlich eifersüchtig. sobald sich irgendwer lotta zuwendet, schubst er sie weg. aber nach drei tagen liegen die beiden zusammen auf joshis schlafplatz auf der terasse.
mittlerweile sind die zwei ein super team, wo joshi ist, ist auch lotta.